Vorzugsvariante Rheinspange: Notwendigkeit für Gesamtprojekt kritisch prüfen

gray asphalt road between green trees under blue sky during daytime
Zur Veröffentlichung der sogenannten Vorzugsvariante für eine Autobahn-Querung im Bereich Niederkassel/Wesseling erklärt Martin Metz, Mitglied des NRW-Landtags aus dem Rhein-Sieg-Kreis, Sprecher für Straßenverkehr der GRÜNEN Landtagsfraktion:
Es ist gut, dass das Thema Brücke vom Tisch ist. Im Vergleich zu anderen diskutierten Rheinspangen-Varianten bringt der nun favorisierte Tunnel vielleicht weniger Belastungen, die negativen Effekte wären gleichwohl auch bei einem Tunnel da: Ein hoher Verbrauch wertvoller landwirtschaftlicher Flächen und Beeinträchtigung von Wohngebieten. Zudem würde es mit dieser Variante nicht nur Entlastungen, sondern auch zusätzliche Belastungen auf den bereits belasteten Autobahnen im Umkreis und im lokalen Straßennetz geben. Auch zu dieser Variante sind Widerstände zu erwarten. Die nun auf über eine Milliarde geschätzten Kosten und die lange Bauzeit von acht Jahren lassen besonders aufhorchen. Mit den noch anstehenden Planungen könnte eine Fertigstellung wohl erst in 15 oder 20 Jahren erfolgen. Dabei sollte die Autobahn GmbH ihre Finanzmittel und das Personal statt in Neubau vor allem für die Sanierung maroder Brücken und Tunnel im Bestand verwenden. So ein großer Autobahn-Neubau wirkt vor dem Hintergrund der Klimaschutz-Diskussionen doch aus der Zeit gefallen. Für das Projekt ist der Bund zuständig. Es ist eine Überarbeitung des Straßenbedarfsplanes des Bundes vorgesehen und notwendig zum Erreichen unserer Klimaziele im Verkehrssektor. Angesichts der Untersuchungsergebnisse zur Rheinspange sollte der Bund nun sehr kritisch prüfen, ob das Projekt überhaupt weiterverfolgt werden soll. Im gleichen Gebiet werden die rechtsrheinische Stadtbahn und bessere Radwege geplant. Die Projekte zusammen kosten etwa ein Drittel eines Autobahn-Tunnels, und sie bieten nachhaltige umweltschonende Mobilitätschancen und können die Straßen wirksam entlasten. Diese umweltfreundlichen Projekte müssen mit höchster Priorität verfolgt werden um die Alternativen zum Auto zu verbessern. Martin Metz